hommage to the square, 2009
Transmedia-Echtzeitinstallation
für die St. Catharinakerk, Eindhoven (NL)

3 Beamer, 8 Lautsprecher, 1 Computer und Live-Elektronik
Beamer-Projektion: ca. 110 x max. 29 m, 8-kanalige Klang-Installation 

im Kontext des Lichtfestivals: 'GLOW: Forum for Light in Art and Architecture', Eindhoven 2009

Kuratoren: Bettina Pelz, Tom Groll

 

 

 

KONZEPT


___ALLGEMEIN

Die Licht-Klang-Installation hommage to the square wurde für die St. Katharina-Kirche, die Stadt Eindhoven und deren Einwohner entwickelt.

Das Material von hommage to the square besteht aus der Kirchenstruktur, -materialität und -farbigkeit sowie aus Stadtplansegmenten von Eindhoven, die in Analogie zur neugotischen Backsteinarchitektur grob gepixelt sind. Aus jedem Stadtplanausschnitt werden 2 Ebenen gewonnen: die Straßenverläufe werden zu Licht (-Zeichen), die vertikale Position eines Lichtpunktes im Zeichen wird zur Frequenz, dessen horizontale Position zur Zeit. Diese ZeichenKlänge - KlangZeichen werden über 3 Beamer und 8 Lautsprecher bewegt in den Innenraum von St. Katharina projiziert und bilden zusammen mit dem Sakralbau einen suggestiven Licht-Klang-Körper.

hommage to the square benutzt die Vieldeutigkeit des Begriffes 'square': Das quadratische Raster der Kartographie und die orthogonale Kirchenstruktur, das Licht der Straßenzeichen und die Farbigkeit der Kirche, werden zu einem dynamischen Platzereignis verwoben, in dem sich immer wieder neue Netze, Architekturen und Klangereignisse bilden.


___KONKRET

_material

Grundlage von hommage to the square ist ein 4 x 4 km umfassender Kartenausschnitt der Innenstadt Eindhovens. Dieser Ausschnitt wurde in 40 x 40 Quadrate unterteilt, jedes Quadrat entspricht einer Fläche von 100 x 100 m.

Sämtliche Informationen auf dem jeweiligen Kartenausschnitt mit Ausnahme von Straßen, Straßennamen und Richtungspfeilen wurden getilgt. Die Straßen erscheinen transparent (Licht), Straßennamen und Umgebung intransparent (Dunkel). Die Grafiken sind grob gepixelt.

Kartenausschnitte ohne Straßen oder ohne nennenswerten Anteil an Straßen wurden ausgeschlossen. Die verbleibenden Aussschnitte liefern den Zeichen-Fundus für hommage to the square.


_bild - regeln

Darstellung und zeitlicher Verlauf der Darstellung der Zeichen erfolgen nach einfachen Regeln:

- Wahl des aktuellen Zeichens: beliebige Wahl aus dem Fundus. Ein Zeichen kann erst dann ein zweites Mal erscheinen, wenn alle andere Zeichen dargestellt wurden.

- Wahl der Darstellungsrichtung: beliebige Wahl aus den Möglichkeiten 0°, 90°, 180° und 270°.

- Wahl der Darstellungsgröße: jedes Zeichen hat einen eigenen Zoom-Faktor zwischen Normalgröße und doppelter Größe.

- Wahl der Bewegungsrichtung: jedes Zeichen bewegt sich entweder von links nach rechts oder von rechts nach links. Wenn das Zeichen den jeweils gegenüberliegenden Rand erreicht hat, wird ein neues Zeichen mit einem neuen, eigenen Ablauf ermittelt.

- Wahl der Bewegungsgeschwindigkeit: jedes Zeichen hat eine Bewegungsgeschwindigkeit, die zwischen 1m/sek (langsamer Fußgänger) und 8m/sek (schneller Fahrradfahrer) liegt.


_bild - bearbeitung

Die dynamische Bearbeitung eines Zeichens ist in erster Linie durch den Ort auf dem Zeichen definiert: Jedes Zeichen wird von links nach rechts oder von rechts nach links durchschritten, d.h. es gibt eine jeweils aktuelle, eindeutig definierte Position. Der Bereich dieser Position wird vergrößert, vorherige oder kommende Positionen verkleinert. So entsteht eine kontinuierlich, fließende Transformation des Zeichens.


_klang

Jedes Zeichen hat einen eigenen klanglichen Verlauf, der sich direkt aus dem Zeichen ableitet: Der aktuelle Ort auf dem Zeichen wird von unten nach oben eingelesen. Transparente Pixel (Licht) dieser Spalte werden zu Sinustönen, deren Frequenz der jeweiligen vertikalen Position des Pixels entspricht. Die Grenzen für den tiefsten und den höchsten Ton werden für jedes Zeichen neu ermittelt.


_bild - projektion

Es werden bis zu 4 Zeichen gleichzeitig projiziert. 3 Beamer erzeugen eine durchgehende Projektion. Diese Projektionsfläche ist in 4 Zonen aufgeteilt, innerhalb derer sich die 4 Zeichen positionieren können.


_klang - projektion

Die klangliche Projektion arbeitet mit 8 Lautsprechern, die analog zur Projektionsfläche im  Innenraum von St. Catharina verteilt sind. Zeichen-Ort und Klang-Ort sind mit einander gekoppelt.

 

siehe auch:
>> www.gloweindhoven.nl/glow2009
>>  Bildschirmfilm

 

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