BO 7, 2003
Licht-Kunst-Konzept
für die DB-Brücke Dorstener Straße, Bochum

im Auftrag der Stadt Bochum
Entwurf 2003, in Realisierung

im Kontext des Projekts "KunstLichtTore"
Stadt Bochum - Innenstadtentwicklung


Allgemeines zum Stadtentwicklungsprojekt "KunstLichtTore"

Die Idee der KunstLichtTore ist so einfach wie nachvollziehbar: Bahngleise rahmen die Bochumer Innenstadt in Form eines Dreiecks in Hochlage ein. Die so entstandenen Straßenunterführungen bilden gleichsam 16 „Stadttore" des Zeitalters der Industrialisierung. ... Die Unterführungen sind im Uhrzeigersinn durchnummeriert und eben diese jeweilige Bezifferung ist die Grundlage der künstlerischen Installationen. Wie die Künstler die jeweiligen Zahlen in eine Installation umsetzen, blieb ihnen überlassen. Wichtig sind der Identifizierungswert und die „Leuchtkraft", die dazu führen, die individuellen Charaktere der Stadttore als Signifikanzen der - vor allem nächtlichen - Urbanität herauszuheben. Auszug aus konzept-ruhr.de (s.u.)


BO 7, 2003

Analyse der örtlichen Gegebenheiten / Handlungsstrategien

- Die Dorstener Straße ist vom Verkehr stark frequentiert.
- Die Eisenbahnbrücke kreuzt sie nicht rechtwinklig, sondern schräg. Dadurch schließen sich aus beiden Perspektiven - stadteinwärts sowie stadtauswärts - jeweils die Stirnseiten der Pfeiler zu einer Fläche oder die Sicht auf die Seiten der Pfeiler ergibt eine lineare Struktur. Diese perspektivische Besonderheit soll für den Entwurf genutzt werden.
- Die Brücke liegt in einer Mulde. Die Unterführungen  sind sehr dunkel. Die Fußgängerbereiche sollen deshalb - auch tagsüber - belichtet werden.

Entwurf

- Aufgrund der Geometrie der Brücke sowie der geschwungenen Straßenführung zeigt der Entwurf eine dynamische 7. Durch die Schrägstellung der Brücke schließen sich die auf den Stirnseiten der Pfeiler angebrachten Lichtelemente - je nach Perspektive - zu einer 7 zusammen, bilden einen dynamischen Pfeil oder wirken wie einzelne Lichter. Nur die Summe der Blickrichtungen, das Betrachten in Bewegung, erschließt die Vielfalt der Erscheinungen.

- Aus Gründen der Sicherheit sowie der Wartung sind als Leuchtmittel der Elemente, die die 7 ergeben, Lichtleisten aus LEDs in gelblichem Farbton vorgesehen. Diese erinnern an technisches Licht sowie Baustellenbeleuchtung.

- Im Gegensatz zur linear-dynamischen Erscheinung der 7 sollen in den Fußgängerbereichen helle Lichträume entstehen. Hier werden jeweils acht Leuchtstoffröhren mit grün-gelblichem Farbfilter eine angenehm helle, frische Atmosphäre erzeugen.

Die abgebildeten Simulationen zeigen - anders als geplant - das grün-gelbe Licht ebenso im Fahrbahnbereich. Dieser bliebe aber eher licht- und farblos. Wäre aus Gründen der Sicherheit eine zusätzliche Fahrbahnbeleuchtung nötig, könnte die vorhandene etwas in die Mitte gerückt werden, ohne die Lichtkunst zu stören.

- Die stadteinwärts gelegene Gas-Wasser-Station, die bereits durch Rübsamen + Partner, Bochum, realisiert wurde, ist integrativer Bestandteil des Entwurfs. Sie zitiert die Farbigkeit und lineare Struktur der Brücke, setzt dieser aber Ruhe und Masse entgegen. Die Installation in der Brücke ist dabei deutlich vielfältiger und komplexer. Insofern bleibt die Wertigkeit der Elemente bestehen.

 

>> www.konzept-ruhr.de/pdf/projekte/Bochum/8.pdf
>> www.bochum.de/kunstlichttore.pdf

 

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