Intervall

 

intervall, 2008
dauerhafte Lichtinstallation Ulrich-Jakobi-Wallstraße, Soest

im Kontext des Projekts 'WallIimlicht'
Entwurf 2008, Realisierung geplant


Projektbeschreibung

Auf der Ulrich-Jacobi-Wallstraße zwischen Kattenhof und Grüne Hecke findet sich im Kontext der Wallstraßenbebauung in Soest eine bauliche Besonderheit: Zwischen zwei hohen Häusern aus der Gründerzeit tut sich eine praktisch fensterlose, tiefe Lücke auf. Diese Lücke, die geradezu dazu prädestiniert ist, einen schnörkellos gerahmten, konzentrierten Blick auf den Dom zu erlauben,  der exakt in der Fluchtlinie liegt, zeigt nichts. Denn der Blick wird durch Bäume und schlichte Dächer verstellt.

intervall macht auf diesen raum-zeitlichen Abstand aufmerksam, lädt diesen Zwischenraum physikalisch auf und füllt ihn sowohl sinnlich als auch intellektuell.

Mit Hilfe von DMX-gesteuerten Lichtlinien werden immer wieder neue Linienkonstellationen, Flächen und Räume in diesem Zwischenraum entspannt. Die Konstellationen arbeiten mit und gegen die Perspektive, können leicht oder aber auch kaum zu dekodieren sein. Sie oszillieren zwischen abstrakten Zeichen und absurden sowie konkreten Räumen.

Die Zahl der sich bildenden Zeichen, Flächen und Räume ist - trotz der geringen Zahl der potentiellen Lichtlinien - fast unbegrenzt.

Aufgrund der Tatsache, dass intervall sowohl von der Straße als auch vom Wall aus zu sehen ist, ergibt sich eine weitere sinnstiftende Dimension:  Die vom Wall aus erkannten 'Bilder' wandeln in der Straßenansicht ihre Erscheinung hin zu neuem Sinn oder zerfallen zu bloßen Lichtlinien ohne inneren Zusammenhang. Nie werden die beiden Perspektiven dabei deckungsgleich.

Abschließend sei erwähnt, dass die Lichtlinien kaltes, weißes Licht ausstrahlen sollen und relativ dünn geplant sind.
Dies unterstützt den zeichnerisch-konstruktiven Charakter von intervall, hat aber ebenso zur Folge, dass der Raum zwischen den Häusern relativ dunkel bleibt, und somit die Störung der Bewohner der oberen beiden Fenster des rechten Hauses als gering anzunehmen ist.

 

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